Umzugsspiele und Heischegänge

Die Umzugsspiele und Heischegänge

entstanden seit dem Mittelalter aus den Kirchenspielen. Statt der Klosterschüler, spielten die Burschen im Dorf Kramperl, Nikolaus und G/Klöckler.

Die „Anklöckler“ kündigten an den „drey khlöppelnächt“, seit dem 15. Jh. das Kommen des Erlösers an oder spielten Szenen der Herbergsuche. Besonders im 19. Jh. mischten sich darin Teufels- und Herbergspielfiguren „schiach vermummt“, Aberglaube, Orakel und Raufereien.

Zwischen den „drei großen Weihnachtstagen“ – Christtag, Neujahrstag, Dreikönig – sangen Weihnachtssänger mit dem Drehstern Weihnachts- und Neujahrslieder. Flugblätter mit Liedtexten sind seit dem 16. Jh. erhalten. Die auffälligste Formation stellen die Glöckler mit den Lichtkappen dar, die für die Bergwerksregionen Europas typisch sind. Bei uns nahmen sie im 18. Jh. von Ebensee ihren Ausgang.

Viele „Heischebräuche“ wurden zum Vorrecht jener, die im Winter schlechte Verdienstmöglichkeiten hatten: Bergleute, Holzknechte, Fuhr- und Schöffleute sowie arme Spitalsinsassen und „Einleger“. Das „Heischen“ galt nicht als Betteln, sondern als Dienst an der Gemeinschaft. Die Heischegänge wurden vielfach aus dem „Verbot der Passionsspiele und Mummereyen“ (1779, EB Colloredo) ausgenommen. 1782 wurden die Kirchenkrippen verboten und 1784 die „abergläubischen Thorheiten“ in der Heiligen Nacht untersagt. Weihnachten wurde zum häuslichen Fest. Das „Lösseln“ (Orakeln) und die lustigen Zusammenkünfte vor der Mette hatten ein Ende bzw. wurden auf den Thomastag verlegt. Gebete und Fastenspeisen füllten die Zeit bis zur Mette.

Text: Flyer ÖVP Salzburg, Bräuche leben
inhaltliche Beratung: Salzburger Landesinstitut für Volkskunde, U. Kammerhofer-Aggermann

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