Die drei "heiligen Madl" und die vierzehn Nothelfer

"Barbara mit dem Turm,
Margarete mit dem Wurm,
Katharina mit dem Radl,
das sind die drei heiligen Madl."
....die drei heiligen Madl

Dieser populäre Spruch macht uns auf jene Symbole aufmerksam, an welchen wir die Heiligen erkennen.
Vielfach stammen ihre Attribute aus dem Märtyrerleben oder den daraus entstandenen Legenden. Häufig sind sie für die Patronatszuweisungen verantwortlich. Oft kam es dabei zu recht augenfälligen Umdeutungen aus der bäuerlichen Lebens- und Wirtschaftswelt. Die Verehrung der „heiligen Madl" wurde 1377 vom Regensburger Bischof angeordnet und verbreitete
sich im Alpenbogen rasch. Speziell die Frauen suchten bei ihnen Trost und Fürsprache. Sie beginnen (Barbara), beenden (Katharina) und teilen (Margareta) das Kirchenjahr. Allerlei Strömungen suchen die Heiligen „germanisch“ oder „keltisch“ zu besetzen, wofür es aber keine ernsthaften Begründungen gibt.
Die drei Märtyrerinnen gehören seit dem 14. Jahrhundert als einzige Frauen zu den 14 Nothelfern.

Vom frühen Mittelalter an nahm die Verehrung der „Vierzehnheiligen“ von Bayern ausgehend, als besonders starke Helfer gegen Pest und Krieg, Krankheit und Alltagsnöte zu. Heute wird der 8. August als Gedenktag gefeiert. Auf barocken Bildern oder Votiven nach Katastrophen findet sich dieser „himmlische Hilfstrupp für alle Notlagen“ auch in regional unterschiedlichen Zusammensetzungen.

Text: Salzburger Landesinstitut für Volkskunde, U. Kammerhofer-Aggermann