Der Salzburger Rangglerverband wurde 1947 in Zell am See unter dem Vorsitz von Bezirkshauptmann Dr. Gasteiger gegründet.
Ranggeln galt damals als „Brauchtumssport“ ist aber in den Jahrzehnten zum Spitzensport aufgestiegen. Im Bundesland Salzburg gibt es 14 aktive Vereine. Die Klassenaufteilung bei einem Wettkampf stellt sich aus 4 Schüler-, 2 Jugend-, und 4 Allgemeinen Klassen zusammen. Die Königsklasse ist die Meisterklasse 1 wo nur die besten Burschen aufeinander treffen. 27 Veranstaltungen in Bayern, Nord-, Ost- und Südtirol, sowie in Salzburg werden von unseren Athleten besucht.
Natürlich ist der HOGMOAR am Hundstein immer der Saisonhöhepunkt in unserem Sportkalender. Beim Statzerhaus treffen sich jedes Jahr am letzten Sonntag im Juli die Burschen. Das Jakobi-Ranggeln, wie es im Volksmund heißt, lockt immer tausende Zuseher und Fans in die Naturarena am Hundstein.
Auf dem Hundstein (Hundstoa) bei Saalfelden, einem der markantesten Gipfel unter den Pinzgauer Grasbergen - er kann von den Ortschaften Maria Alm, Dienten, Taxenbach, Bruck und Zell am See/Thumersbach aus bestiegen werden - findet alljährlich am letzten Sonntag im Juli (um "Jakobi" oder „Jokas“, 25. Juli) das Hundstoa-Ranggeln statt. Es geht nach streng überlieferten Regeln vor sich.Sieger ist jener Ranggler, dem es gelingt, alle Gegner am Boden auf den Rücken zu zwingen. Er wird dann als "Hagmoar" gefeiert und erhält eine „Schneidfeder“ als Zeichen seines Mutes auf den Hut. Das Ranggeln ist ein alter, überlieferter Brauch und Kampfsport, der heute vor allem im Pinzgau, Pongau, Nord-, Ost-, Südtirol und Bayern betrieben wird. Eine umfassende Darstellung mit Beschreibung der traditionellen "Würfe" findet sich im Buch "Das Ranggeln im Pinzgau" von Ilka Peter sowie von Conrad Nusko „Das Ranggeln am Hundstoa“. Auch das Ranggeln wurde in der NS-Zeit für Parteizwecke missbraucht.2010 ist das Hundstoaranggeln ins „immaterielle Kulturerbe der UNESCO“ aufgenommen worden. Die Urkunde befindet sich im Statzerhaus am Hundstoa.Das Ranggeln als Kampfspiel hat sich aus dem „Raufen auf Leben und Tod“ entwickelt, das z. B. in einer Darstellung von 1390 und auch in Albrecht Dürers „Fechtbuch“ von 1512 dargestellt ist. Graf Spaur beschreibt es in seinen „Reisen“ um 1800 als „Hosenrecken“ und „Klopffechten“.
Zum Weiterlesen:
Salzburger Rangglerverband | www.rangglerverein-piesendorf.at | www.rangglerverein-bramberg.at | www.sbg.at/ranggelverein-taxenbach | www.pongauerranggler.at
Text: Salzburger Rangglerverband, Hans Bernsteiner und Salzburger Landesinstitut für Volkskunde, U. Kammerhofer-Aggermann