Schifferstechen

Das „Schifferstechen“ in Oberndorf (früher Laufen) hat im 19. Jh. auch noch in Hallein existiert, es war ein jährliches Fest und ein Geschicklichkeitswettbewerb der Salzachschiffer und -flößer, die Salzkufen und andere Waren transportierten. Beim meist Anfang August durchgeführten Schiffer- oder Wasserstechen treten die Schifferstecher aus Oberndorf und Laufen (jeweils 5-7 Mann) gegeneinander an. Die "Stecher" stehen auf dem hinteren Teil der Zille, dem sogenannten "Gransel" und sind mit „Rahen“ (Stangen, die zum Steuern der Floße dienten; heute als „Lanzen“ bezeichnet) "bewaffnet". Die Scheibe an der Spitze soll Verletzungen verhindern. Ihr Ziel ist es, den Gegner im anderen Boot mit der Lanze ins Wasser zu stoßen. "Stecher" die ins Wasser fallen, müssen an Land schwimmen, sie können dabei ihren Kampfgeist abkühlen und scheiden als Verlierer aus. Die Sieger wiederum haben untereinander weiter zu "rittern".
Zum Schluss gibt es für die beiden Besten lobende Ansprachen und schöne Erinnerungspreise. Erwähnenswert ist auch, dass die Temperatur der Salzach bei diesen Wasserspielen die 10-Grad-Grenze nicht übersteigt. Dieses Geschicklichkeitsspiel, wurde bereits im Jahr 1640 erstmals in Oberndorf aufgeführt. Früher wurde das Schifferstechen jedoch immer in einer ungünstigeren, kalten Jahreszeit abgehalten, dann, wenn weniger Transportarbeit war.
Franz Zillner beschreibt diese Spiele in Hallein und Laufen noch um 1889: „Die Zahl der gegeneinander rudernden Schiffchen, die possierlichen Stellungen der ins Wasser Stürzenden und Herausschwimmenden, die Rufe der Aneifernden, die nicht ganz homerischen Hohnsprüche und Drohworte der Bemannungen, dann eine Anzahl Hilfsmannschaften und wilder Schiffer, die in Badewannen, Wasserzubern, Fünfeimern mittels Stangen daher ruderten zu dem die Rufe und Zunftausdrücke der Schiffersprache und das Gelächter der schaulustigen Menge.“

 

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