Kräuterweihen heuer einmal etwas anders und trotzdem ganz besonders

erstellt am 27.08.2020
Heimatvereine

Das Fest zu Maria Himmelfahrt, welches am 15. August begangen wird, steht ganz im Zeichen der Kräuter. Der als „Frauentag“ bezeichnete Festtag wird auch für die Abhaltung von Kräuterweihen genutzt, da mit diesem Datum auch die Zeit des Kräutersammelns beginnt. Für viele ist das alte Wissen über die Kräuter mehr als nur ein Relikt längst vergangener Zeit, denn ganz besonders viele junge Frauen interessieren sich für dieses alte Wissen um Heilpflanzen und Wirkungsweisen.

In die Kräuterbuschen kommen meist 7 Kräuter, wobei man mancherorts auch 9, 12, 15 oder 19 Kräuter verwendet. Die Kräuterbuschen bestehen aus verschiedenen Kräutern wie etwa Johanniskraut, Schafgarbe, Baldrian, Arnika, Königskerze (mittig angeordnet), Kamille, Wermut, Pfefferminze, wilder Majoran und Tausendgüldenkraut etc. Die Kräuter werden zu einem Büscherl gebunden, dann in der Kirche geweiht und mit nach unten hängenden Blüten zum Trocknen aufgehängt. Wenn der Kräuterbuschen trocken ist, kann man einige Kräuter herauszupfen und zum Räuchern allein oder gemischt mit Weihrauch verwenden.

Vielerorts werden die Kräuterweihen mit einem großen Fest begangen. Dies war heuer leider nicht möglich. Trotzdem wurde am Brauch festgehalten und in abgeänderter Form gemeinsam begangen. So wurden die geweihten Kräuterbüscherl in Körben zur freien Entnahme gegen eine freiwillige Spende aufgestellt und konnten im Eingangsbereich der Kirchen oder auf dem Dorfplatz mitgenommen werden. In einigen Gemeinden wurden die Büscherl von jedem selbst in die Kirche mitgebracht oder es wurden die Weihen in kleinem Kreise durchgeführt.

Es ist sehr erfreulich, dass trotz besonderer Bedingungen die Bräuche hochgehalten werden und viele kreative Ideen entstanden sind um zumindest in manchen Bereichen unser kulturelles Leben zu ermöglichen.

Text: LO Walli Ablinger-Ebner
Foto: Angelika Reichl

 

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