Binder- oder Küfertanz

Wie die Schwerttänze geht auch der Bindertanz ins ausgehende Mittelalter und die beginnende Renaissance zurück. In dieser für Feste so aufgeschlossenen Zeit, entwickelten die Stände und Berufe viele Eigenheiten, die bis heute unsere Trachten und Bräuche prägen.

Heute stellt der Salzburger Bindertanz eine Neubearbeitung dar. 1924 wurde er durch Karl Adrian, nach 100-jähriger Pause, am Vorbild des neubelebten Münchner Schäfflertanzes, eines historischen Zunfttanzes, wieder eingeführt. Die älteste Nachricht über den Salzburger Bindertanz stammt aus dem 15. Jh. und findet sich in den Gewerbe- und Zunftakten. Die Tänzer waren die Gesellen, die den Tanz an Festtagen der Zunft (Dinzltag) und im Fasching in ihrer Standestracht öffentlich aufführten. Heute wird der Bindertanz von der ”Historischen Bindertanzgruppe Salzburg” zu besonderen öffentlichen Festen (z.B. Dult, etc.) aufgeführt. Die Binder und Küfer hatten als Lieferanten von Arbeitsgeräten (Bottiche, Schäffer), Bierfässern und Salzkufen große Bedeutung. Ende des 18.Jh.s belieferten sie allein 12 Brauereien in der Stadt Salzburg. (G. Kapfhammer)

Für den Halleiner Küfertanz sind Beschreibungen des 19. Jh.s erhalten. Verbindendes Element bei diesem Männerreigen sind von Girlanden umwundene ”Reifen”. Die einzelnen Tanzfiguren werden heute auch beim Küfertanz als vereinfachte Arbeitsvorgänge gedeutet, wiewohl sie einst quer durch Europa bei allen Berufsgruppen gleich waren und alle Möglichkeiten des Reigen- und Kettentanzes ausschöpfen.

Text: Salzburger Landesinstitut für Volkskunde, U. Kammerhofer-Aggermann 

Für alle, die mehr wissen wollen vom Dürrnberger Schwerttanz und seiner Geschichte.

 

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