Georgiritt

Am 23. April (bzw. am Sonntag danach) wird das Fest des heiligen Georg gefeiert. Er zählt seit über 1000 Jahren zu den volkstümlichsten Heiligen, zu den 14 Nothelfern und Märtyrern. Sein Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Bauer“. Sankt Georg ist an seiner markanten Darstellung als Ritter, der den Drachen tötet, zu erkennen.
Dieser Kampf des Heiligen symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse. Er ist Patron der Soldaten, der (Waffen-) Schmiede, Büchsenmacher, Sattler, u.a. Er wird auch als Pferdepatron verehrt; deshalb finden an seinem Namensfest mancherorts die sogenannten Georgiritte statt, zum Beispiel in Neumarkt a. W. (Sommerholz), Eugendorf  (Kirchberg), Stadt Salzburg (Festung Hohensalzburg), Thomatal/Lg., St. Georgen im Pinzgau. Auch viele Länder stehen unter dem Patronat Georgs; über sein Patronat über England wurde er Patron der Pfadfinder (gegr. 1907). Seit 2005 ist Georg der zweite Landespatron von Tirol. Das rote Georgskreuz auf weißem Grund war ein Symbol der Kreuzritter. Es ist Teil verschiedener Flaggen und Hoheitszeichen (z.B. GB, USA).
Georg ist „interkulturell“, denn nicht nur die Christen der West- und Ostkirchen vertrauen auf ihn. In den anglikanischen Ländern zählt er zu den meist verehrten Heiligen. Auf Arabisch heißt Georg Al Khader, „der Grüne“. In Palästina wird er von den Christen verehrt.
Bräuche und Traditionen in Salzburg
Rund um seinen Gedenktag, den 23. April, finden im Salzburger Land Pferdewallfahrten und Pferdesegnungen, die Georgiritte und Reiterspiele statt. Die Salzburger Bürgergarde veranstaltet den Georgiritt und -kirtag auf der Festung Hohensalzburg, mit einer Festmesse in der St.-Georgs-Kapelle der Burg samt Pferdesegnung. Der Georgstag war für die bäuerliche Bevölkerung ein Lostag zur Vorhersage des Wetters: „Gewitter am St.-Georgs-Tag / ein kühles Jahr bedeuten mag“, „St. Georgi und St. Marks / dräuen oft viel Arg‘s“, „Regnet‘s am Georgitag, / währt noch lang des Segens Plag“, „St. Georg kommt nach alten Sitten / mit dem Schimmel (Schnee) angeritten“.  „Fürs große Vieh hilft der Hl. Leonhard, fürs kleine tut’s der Thomataler Jirg a“, hieß es früher im Lungau (Klaus Beitl 1974). 
Vieh- und Wetterprozessionen am Georgentag bis zum 18. Jahrhundert
Bis zu den Reformen unter Erzbischof Hieronymus Colloredo fanden am Georgitag Wetter- und Vieh-Bittgänge statt, deren prächtiger Bestandteil einst die Reitergruppen waren. Mehr oder weniger prächtig nahm, wer ein Reitpferd besaß, an diesem Tag beritten an der Wallfahrt zum nächsten Georgikirchlein teil. Mit dem Verbot der  Bittprozessionen (1780, 1782, 1783) und dem Abkommen des Pferdes als allgemeinem Verkehrsmittel, gerieten sie in Vergessenheit und lebten erst im 20. Jahrhundert  wieder auf.

(U.Ka., Bräuche im Salzburger Land 2, 2003 und U.Ka. und Monika Rattey

Zum Weiterlesen:

www.brauch.at

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