Kletzenbrot

Das Kletzenbrot

ist Fasten- und Festspeise, denn es enthält weder Fleisch noch Eier, aber alle guten Früchte des Jahres. Bis zum Ende der Dienstbotenordnungen war es Naturallohn und Geschenk für Hausleute und Patenkinder. Teils wird es noch am 21. Dezember angeschnitten, teils erst an diesem Tag gebacken. Das letzte Kletzenbrot wird von einigen am 6. Jänner gegessen, meistens aber am 20. („Fabian und Sebastian gehen mit dem Bodenscherz davon“) bzw. am 22. Jänner (St. Vinzenz), den drei Holzknechtfeiertagen. Das „Schneidmachen“, das Schärfen der Messer und Werkzeuge am 24. Dezember und das „Scheitmachen“ sind fast vergessen. Ein Bündel neuer Anheizspäne brachte der Brautwerber seiner Auserwählten zum Kletzenbrotanschneiden mit. Durfte er einen Scherz anschneiden, dann war seine Sache gewiss und konnte bald bei einem Essen öffentlich gemacht werden. Unerwünschten Bewerbern kam die Schneid an einem Nagel im Brot abhanden.

(Quelle: „Im Winter und Weihnachtszeit“. CD-ROM 1 Bräuche im Salzburger Land. 2002. www.salzburgervolkskultur.at)

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