Bischof von Myra (in der Nähe des heutigen Antalya), starb im Zuge der Christenverfolgung um 350 n. Chr. Seine Verehrung reicht bis ins 6. Jahrhundert zurück und lässt sich zum Teil aus der Vielzahl von Legenden erklären, die ihn als gütigen Bescherer und Wohltäter zeigen. Als Patron von Schülern, Seefahrern und vielen Gewerben entsteht er ab dem Hochmittelalter. (Zum Beispiel sind die drei goldenen Kugeln Symbol der Dreifaltigkeit, aus welchen Legenden entstehen, etwa die Aussteuer, sie ermöglichte drei Mädchen die Heirat).
Deshalb tritt er ja heute noch als „heimlicher“ Gabenbringer auf. In den letzten Jahren haben die Krampusmasken einen starken Aufwind erlebt. So wird der Nikolaus mancherorts von sehr großen Krampus-Passen begleitet. Das Paar Nikolaus und Krampus stellt eine personifizierte Religionslehre dar, den Kampf des Guten gegen das Böse.
Früher (besonders zwischen dem 16. und 19. Jh.) war das Auftreten der Krampusse an den Heiligen Nikolaus gebunden, die Masken überschritten kaum die natürliche Körpergröße, die Kostüme waren aus Stoff, Fell, Papier und Pappmasché – die Gestalt des Teufels stand im Vordergrund. Die Kette der Kramperl ist ihr einstiges Attribut als gefallener und in der Hölle angeketteter Engel Luzifer. Aus diesem Grunde hatten in vergangenen Jahrhunderten die Kramperl oft auch Flügel.
In vielen katholischen Pfarren gibt es heute die Möglichkeit einen Nikolaus (meist ohne Krampus) ins Haus kommen zu lassen. In den 1960er Jahren waren die Paare Nikolaus und Krampus noch häufiger. Ebenso finden in vielen Pfarren, Kirchen und Volksschulen Nikolausandachten mit einer Bescherung für die Kindergarten- und Vorschulkinder statt.
Text: U. Kammerhofer-Aggermann