Wilde Jagd

Die „Wilde Jagd“ bzw. „das Wilde Gjoad“ ist ein 1949 von Kuno Brandauer begründeter (laut G. Kerschbaumer 1943 erarbeiteter) Maskenlauf des Vereins „Jung Alpenland“. Ihm liegt die Sage von der „Wilden Jagd“ zugrunde, die in der NS-Zeit als „Wotans Wildes Heer“ instrumentalisiert wurde. Ebenfalls kritisch zu sehen ist die Art und Zwölfzahl der Figuren in Anlehnung an die in der NS-Zeit geschaffenen „zwölf germanischen Leitgestalten“ (Spieß).
Für diesem „Umlaufbrauch“ wurde die „Wilde Jagd“ mit Figuren der „Sagen rund um den Untersberg“ (z.B. Abfalter, Habergeiß) wie der „Untersbergsage“ (Raben) verbunden. Der Maskenzug erscheint am 2. Donnerstag im Advent „im Weichbild des Untersberges“ lärmend an einem geheim gehaltenen Ort, er wird von dumpfen Trommelschlägen und Pfeifenklang begleitet. Der Zug läuft zu ausgewählten Höfen, tanzt davor eine „Reverenz“ und erhält eine Gabe.
Der Besuch und Wunsch „Glück herein, Unglück hinaus, es zieht das Wilde Gjoad ums Haus!“, wird als glückbringend verstanden.
Die ersten Masken wurden von Werner Dürrnberger geschnitzt, sie sind heute durch leichtere ersetzt. Die Originale sind ganzjährig im Untersbergmuseum in Fürstenbrunn zu besichtigen: Die zwölf Figuren sind: Vorpercht, Tod, Hexe, Habergoaß, Hahnergickel, Moosweiberl, Riese Abfalter, Eber, Rabe, Wilder Mann, Bär und Bärentreiber.
(U.Ka.)

Zum Weiterlesen:

www.jungalpenland.at

www.brauch.at

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