Vom 27. Juli bis 1. August fand die bereits 34. Musizierwoche in Mauterndorf statt. Der gesamte Ortskern der Marktgemeinde Mauterndorf wurde musikalisch belebt. Die Begeisterung der Musikerinnen und Musiker trug dazu bei, dass eine besondere, festliche Atmosphäre im Ort entstand und die Musik für alle Bewohnerinnen, Bewohner und Gäste erlebbar wurde.
Es wurden an die 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ihren 19 Referentinnen und Referenten bestens betreut. Zur Auswahl stand Einzel- und Gruppenunterricht, sowie Singen in Kleingruppen. Neben Salzburgern nahmen auch wieder zahlreiche Bayrische, Oberösterreichische, Steirische und Tiroler Volksmusikbegeisterte von der Fortbildung gebrauch.
Der Wochenablauf wurde vom Team der Heimatvereine und dem musikalischen Leiter wieder abwechslungsreich gestaltet. Am Sonntag nach dem Begrüßungs- und Kennenlernabend im Festsaal wurde auch gleich aufgespielt und getanzt. Jeden Tag starteten nach dem Frühstück die Unterrichtseinheiten. Vor dem Mittagessen gab es jeweils eine gemeinsame Einheit, zweimal Tanzen und zweimal Singen. Am Nachmittag wurde nach den Einheiten u.a. die Musizierwochen-Blasmusikkapelle zusammengestellt und u.a. der Samsonwalzer geprobt. In bewährter Weise formierte unser Kapellmeister Max König die Gruppe zu einer harmonisierenden Kapelle.
An den Abenden wurde in den Gasthäusern gemeinsam musiziert, in kleinen oder großen Gruppen. Auch einzelne Harmonikaspieler gaben allein ein Stück zum Besten. Die gemütliche Atmosphäre in den traditionellen Wirtshäusern lud dazu ein, spontan zusammenzukommen und miteinander zu musizieren. Es entstanden dabei oft lebhaftes Zusammenspiel, bei denen Volksmusik, Tänze und Lieder aus verschiedenen Regionen zum Besten gegeben wurden. Die Gäste lauschten und genossen die freundschaftliche und verbindende Atmosphäre. Besonders schön war zu beobachten, wie Jung und Jung gebliebene gemeinsam musizierten und voneinander lernten. Die Musik erfüllte die Gasträume bis spät in die Nacht und sorgte dafür, dass die Musizierwoche nicht nur eine musikalische Fortbildung, sondern auch ein geselliges Fest für alle Beteiligten wurde.
Diesmal gab es noch eine besondere Bereicherung. Für die Austragung des Bundesjugendseminars der österreichischen Trachtenjugend war in diesem Jahr Salzburg an der Reihe. So kamen am Dienstagabend ca. 40 Volkstänzerinnen und Volkstänzer in Mauterndorf an und genossen mit ihren Referentinnen und Referenten die „Tanzeinheiten“ großteils am Tanzboden draußen neben der Kirche. Mit den Teilnehmenden der Musizierwoche wurden gemeinsame Einheiten im Tanzen und Singen angeboten – eine Bereicherung für beide Fortbildungen.
Ein besonderer Höhepunkt der 34. Musizierwoche war der traditionelle Ausflug am Mittwochnachmittag, der dieses Jahr mit einer nostalgischen Zugfahrt verbunden wurde. Mit der Taurachbahn ging es durch die malerische Landschaft von Mauterndorf nach St. Andrä, wobei selbstverständlich auch die Musik nicht zu kurz kam. Während der Fahrt sorgten Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Instrumenten für stimmungsvolle Unterhaltung und zauberten eine einzigartige Atmosphäre in die historischen Waggons.
In geselliger Runde nutzten die Musikerinnen und Musiker die Gelegenheit, im Gasthaus Andlwirt in St. Andrä bei Kaffee und Eis gemeinsam zu musizieren und zu plaudern. So wurde der Mittwochnachmittag nicht nur zu einem musikalischen, sondern auch zu einem geselligen Erlebnis, das bei vielen in schöner Erinnerung bleiben wird.
Der Donnerstag bot ein besonderes Highlight: Der traditionelle Auftritt des Samson, begleitet von der Musizierwochen-Blasmusikkapelle, sorgte für großes Staunen und begeisterte Zuschauer. Die imposante Figur des Samson aus Mauterndorf zog von der Gemeinde zum Ortsplatz, wo er zum Samsonwalzer einige Ehrentänze darbot. Die Volkstänzerinnen und Volkstänzer führten das „Mühlradl“ auf. Dieser festliche Moment brachte nicht nur Einheimische, sondern auch zahlreiche Gäste zum Staunen. Im Anschluss an den farbenprächtigen Auftritt und das feierliche Zusammenspiel ging es in gewohnter Manier bei den Wirten weiter. In den gemütlichen Gasthäusern wurde aufgespielt: Musikantinnen und Musikanten fanden sich in kleinen und größeren Gruppen zusammen, um gemeinsam zu musizieren, zu singen und zu tanzen. Die lebendige Stimmung sorgte für einen unvergesslichen Abend, der bis spät in die Nacht dauerte und die besondere Gemeinschaft der Musizierwoche einmal mehr spürbar machte.
Bei der Abschlussandacht in der Pfarrkirche wurde am Freitag innegehalten und eine besinnliche Stunde gestaltet. Eine Besonderheit war hier diesmal, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bundesjugendseminars zwei langsame Tänze beitrugen.
Landesobmann-Stellvertreter Eduard Fuchsberger dankte der Gemeinde Mauterndorf für die großartige Unterstützung, allen Bewohnern vom Zentrum für die freudige Aufnahme und das Verständnis, dem musikalischen Leiter Michael Lindinger und dem gesamten herausragenden Referententeam für das Engagement und dem Team Angelika Reichl und Robert Leitgeb für die umsichtige Organisation.
Bürgermeister Herbert Eßl freut sich sehr, jährlich die Musikantinnen und Musikanten in Mauterndorf begrüßen zu dürfen. „Diese Woche ist eine Bereicherung im Jahreskalender für den gesamten Ort. Wir freuen uns bereits auf die 35. Musizierwoche im nächsten Jahr.“
Text und Fotos: Angelika Reichl
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